Fotografien von Thomas Ruff​ in der Galerie Konrad Fischer

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Fotografien von Thomas Ruff​ in der Galerie Konrad Fischer

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die renommierte Galerie Konrad Fischer in Kürze eine umfassende Ausstellung der Fotografien von Thomas Ruff eröffnen wird. Der deutsche Künstler ist bekannt für seine innovativen und provokanten Werke, die sich mit Fragen der Wahrnehmung und der Konstruktion von Wirklichkeit auseinandersetzen. In der Ausstellung werden über 50 Fotografien gezeigt, die einen repräsentativen Querschnitt durch Ruffs Schaffen darstellen. Von den frühen Arbeiten der 1980er Jahre bis hin zu aktuellen Werken wird die Bandbreite von Ruffs künstlerischem Spektrum aufgezeigt. Die Ausstellung bietet eine einzigartige Gelegenheit, das Werk eines der wichtigsten Fotografen unserer Zeit zu erleben.

Kunst entsteht nie im luftleeren Raum

Selbst die erfindungsreichsten Kreativen sind auf Impulse angewiesen, die sie nicht zuletzt aus der Vergangenheit empfangen. Bestes Beispiel ist der Düsseldorfer Fotokünstler Thomas Ruff, der immer wieder die Fotogeschichte zu neuem Leben erweckt.

In seiner Serie „untitled# greift er auf die Rhythmogramme und Pendelschwingungen unter Heinrich Heidersberger und Peter Keetman aus der Nachkriegszeit zurück, die ihrerseits die fototechnischen Revolutionen aus den 1930er Jahren reaktivierten.

Die Kamera als Werkzeug

Die Kamera als Werkzeug

In seinem Computer ist alles festgehalten, was er in den letzten Wochen getan hat. Er benutzte einen simplen Alu-Wickeldraht, eine kleine Zange, Nylonfäden und eine Kamera mit offener Linse. Der Draht ist etwas dicker als üblich und in jedem Baumarkt erhältlich. Mit der Zange konnte er ihn nach Lust und Laune biegen. Wenn ihm das zu mühsam war, zog er ihn einfach mit den Händen auseinander.

Nun musste er derlei Gebilde nur noch an die Decke hängen und in leichte oder temperamentvolle Pendelbewegungen versetzen. Diese Schwingungen fing er mit seiner Kamera unter Einsatz einer längeren Belichtungszeit ein.

Lichtkonstrukte als ephemere Lichterscheinungen

Jetzt hängen die zufälligen Lichtkonstrukte, die sich einer bewussten Kontrolle entziehen, in der Galerie Konrad Fischer. Sie zeigen die Gegenstände als ephemere Lichterscheinungen. Der Kosmos interessiert den Künstler seit seiner Jugend.

Ruff greift vor allem auf Peter Keetman zurück, der 1949 zur avantgardistischen Fotografengruppe Fotoform gehörte. Er ließ in den 1950er Jahren im dunklen Raum eine Taschenlampe am Bindfaden kreisen, unter sich eine offene Kamera, die die rotierende Lampe verfolgte. Die analogen Schwarz-Weiß-Fotos zeigten fast mathematisch genaue helle Linien auf dem dunklen Papier, die eher an Konstruktionszeichnungen als an Lichtzeichnungen erinnern.

Keetman schrieb 1960 über seine monatelangen Überlegungen, Bewegungsvorgänge mit der Kamera aufzuzeichnen, „die das Auge wohl ‚verfolgen', aber nicht ‚aufzeichnen' kann. Bis er eines Abends sechs oder acht Ergebnisse in der Fixierschale hatte, die für ihn ein Fest waren: „Ich hatte einen etwa einen Meter langen dicken Draht in den Schraubstock gespannt, eine leichte Taschenlampe daran gebunden, die Kamera frontal eingestellt und den Draht bei geöffnetem Verschluss schwingen lassen.“

Thomas Ruff: eine lyrische Note

Ruff ist weniger beredt. Er handelt lieber. Seine Serie „untitled# zeigt ein ähnlich filigranes Spiel wie seine Vorgänger, aber seine Lichtgestaltung wirkt weniger grafisch als stofflich. Eine Materie, die in Auflösung begriffen ist. Eine lineare Bewegung, die sich den Raum erobert. Eine lyrische Note, die sehr streng und zurückhaltend erscheint.

Der Draht kreiselt und kurvt, und mit der langen Belichtungszeit ziehen sich die Pendelbewegungen auseinander, sind grafisch und räumlich zugleich. Eine fotografische Lichtgestaltung, die mit Schwarz und Weiß auskommt.

Thomas Ruff zeigt die Serie „untitled# an der Platanenstraße 7 bis 27. Juli. Gleichzeitig ist die Serie „d.o.p.e. mit kosmisch faszinierenden Farben und Strukturen auf Teppichen zu sehen, die von den Fraktalen des Mathematikers Benoît Mandelbrot angeregt wurde.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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