Übernahmeüberraschung am Düsseldorfer Flughafen: Acciona gibt Gepäckabfertigung an AAS ab
Eilmeldung, Paukenschlag, Nacht-und-Nebel-Aktion - mit diesen Worten überschrieb die Gewerkschaft Verdi eine Mitteilung von Ende dieser Woche. Darin heißt es: Betriebsrat und Beschäftigte von Acciona sind völlig überrumpelt worden!
Tatsächlich haben die etwa 600 Mitarbeiter des Gepäckabfertigers Acciona Düsseldorf erst am Mittwoch um 17 Uhr per Mail erfahren, was wohl schon monatelang verhandelt wurde - die Gesellschaft wird von dem Konkurrenten AAS übernommen.
Warum wurden die Mitarbeiter erst so spät informiert? Wir wollten sicherstellen, dass alle vertraglichen Aspekte vollständig geklärt sind, heißt es von AAS. Der Schweizer Dienstleister hatte bisher nur eine Teillizenz für das Ein- und Ausladen von Gepäck am Flughafen Düsseldorf. Durch die Übernahme der lokalen Gesellschaft von Acciona gibt es nun eine Volllizenz.
Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim kritisiert nicht nur die kurzfristige Bekanntgabe, sondern befürchtet auch schlechtere Arbeitsbedingungen. Bei AAS gelte bisher kein Tarifvertrag, daher liege der Stundenlohn dort nur bei knapp über 14 Euro. Für Acciona dagegen habe bis zuletzt ein ausgehandelter Haustarifvertrag gegolten, mit Löhnen bis knapp 17 Euro. Diese Konditionen müssen weiter gelten, fordert Tarim.
AAS betont, dass die Arbeitsverträge bestehen bleiben. Sprecherin Nevena Urosevic sagt, die Stimmung in der Belegschaft sei gemischt. Bei manchen gebe es Unsicherheiten, aber ein Großteil zeigt sich positiv. Diesen Eindruck bestätigt ein Angestellter, den wir spontan nach der Laune der Kollegen fragen: Alles geht normal weiter.
Für den Flughafen Düsseldorf bedeutet die Übernahme keine Änderung. Ein Airport-Sprecher sagt: Wir setzen mit unseren Partnern alles daran, unseren Fluggästen während der gesamten Reisesaison einen angenehmen Urlaub zu ermöglichen. Die Übernahme der Acciona Airport Services Düsseldorf GmbH durch die AAS ändert daran nichts.
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