Warum L'amour toujours nicht auf die Düsseldorfer Rheinkirmes passt
Die Düsseldorfer Rheinkirmes, eines der größten und bekanntesten Volksfeste Deutschlands, lockt jährlich Millionen von Besuchern an. Doch wieso passt L'amour toujours, die beliebte Eurovision-Beitragssängerin, nicht auf diese traditionsreiche Veranstaltung? Einige Tage vor Beginn der Rheinkirmes sorgte die Ankündigung von L'amour toujour's Auftritt für eine Welle der Kritik. Viele Besucher und Einheimische äußerten sich enttäuscht und verwundert über die Auswahl der italienischen Sängerin. Was sind die Gründe für die Kontroverse? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe und fragen uns, ob L'amour toujours wirklich auf die Düsseldorfer Rheinkirmes passt.
Warum L'Amour toujours nicht auf die Düsseldorfer Rheinkirmes passt:
Die Betreiber des größten Volksfestes der Welt wollen ganz sicher gehen: Auf dem Münchener Oktoberfest wird Gigi D'Agostinos L'Amour Toujours nicht zu hören sein – er ist offiziell verboten. Das teilten die Veranstalter schon im Mai mit, kurz nachdem das Eklat-Video einer Feiermeute aus Sylt viral ging.
Darauf zu sehen: Gut gekleidete junge Menschen, die in einer feinen Bar Champagner trinken – und Nazi-Gesänge anstimmen. Deutschland den Deutschen, Ausländer raus, diese beschämenden, strafbaren Aussagen möchte niemand hören.
Über 360 Polizeieinsätze wegen Ausländerfeindlichkeit zu L'amour toujours
Dass das längst nicht der einzige Vorfall zu genau diesem Lied gewesen ist, wurde jetzt an Zahlen deutlich: 368 Mal wurde die Polizei zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 deswegen gerufen. Mit Abstand am häufigsten in NRW: nämlich 96 Mal.
Die Landeskriminalämter sollen aber Vorfälle sowohl von größeren Volksfesten und Diskotheken, als auch aus Schulen und bei privaten Feiern registriert haben.
Warum die Betreiber des Volksfestes eine klare Haltung fordern
Die Konnotation lässt sich so schnell nicht abschütteln, als dass es eine Jetzt-erst-recht-Einstellung rechtfertigen würde. Irgendwer fände es angetrunken immer lustig, schlimmstenfalls sogar angebracht, die Nazi-Parolen zur Musik zu grölen.
Die Polizeieinsätze in den Festzelten, die daraus womöglich folgen würden, kann man sich gleich sparen. Die DJs sollten sensibel sein in Zeiten wie diesen und keinen unnötigen Ärger provozieren.
Ein Verbot wäre übertrieben, es geht vielmehr um die Haltung. Es wäre ein falsches Signal, diesen missbrauchten Song auf Volksfesten wie der Rheinkirmes zu spielen.
Von dem leider von rechts gekaperten Song einmal abgesehen, gibt es viele Lieder, die unter die geschmackliche Gürtellinie gehen – auch wenn man sie nicht gleich verbieten muss.
Werden sie trotzdem zu späterer Stunde im Partyzelt gespielt, bleibt jedem selbst überlassen, dazu auf die Tanzfläche, oder doch lieber zur Bar zu gehen und es an sich vorüberziehen zu lassen.
Anders ist es dann doch mit Gigi D'Agostinos Song, der sich im Übrigen die Eklatvideos dazu bewusst nicht ansieht, wie er in einem Interview betont. Der italienische DJ kann selbst auch am wenigsten dafür, dass sogar die AfD-Jugend inzwischen Merchandise in Anspielung auf diesen Song produziert.
Sollte der belastete Hit doch auf der Rheinkimes zu hören sein, die an diesem Freitag startet, bleibt nur eines: Den DJ höflich an seine Haltung zu erinnern.
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