Tayler Swifts Konzert in Gelsenkirchen: Kann sie auch die Ruhr-Arena zum Beben bringen?

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Tayler Swifts Konzert in Gelsenkirchen: Kann sie auch die Ruhr-Arena zum Beben bringen?

Die internationale Superstar Taylor Swift kommt nach Deutschland! Am 15. Juni 2023 wird sie in der Ruhr-Arena in Gelsenkirchen gastieren und ihre Fans mit einem unvergesslichen Abend beschenken. Die Frage aller Fragen lautet: Kann die Sängerin auch die Ruhr-Arena zum Beben bringen? Die Antwort darauf wird sich am Abend des Konzerts zeigen. Taylor Swifts atemberaubende Live-Shows sind Legende und ihre Musik hat Millionen von Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Wir sind gespannt, ob sie auch in Gelsenkirchen die Erwartungen ihrer Fans erfüllen wird.

Taylor Swifts Konzert in Gelsenkirchen: Kann sie auch die RuhrArena zum Beben bringen?

Als Taylor Swift im Juli 2023 in der nordamerikanischen Stadt Seattle auftrat, lösten ihre Fans Bodenerschütterungen aus, die Forschern zufolge mit einem kleinen Erdbeben vergleichbar waren. Seismologische Messungen hätten eine Stärke der Magnitude 2,3 angezeigt, berichteten US-Medien damals. Auslöser seien wahrscheinlich das Soundsystem und die Bewegungen der rund 70.000 Besucher im Takt dazu gewesen, hieß es.

Wird die VeltinsArena in Gelsenkirchen zum Erdbebenstation werden?

Wird die VeltinsArena in Gelsenkirchen zum Erdbebenstation werden?

Ähnliche, wenn auch etwas weniger starke Erschütterungen waren auch schon bei einem Konzert von Rapper The Weeknd und bei einem Football-Spiel in Seattle gemessen worden. Popstar Swift ist zurzeit auf „The Eras Tour“ und tritt ab 17. Juli an drei Abenden vor je etwa 60.000 Fans in Gelsenkirchen auf. Angst um die Statik der Veltins-Arena muss aber niemand haben, wie Martin Zeckra sagt, der 33-jährige Seismologe ist Leiter der Erdbebenstation Bensberg und lehrt an der Universität zu Köln.

Taylor Swifts Konzerte: Auslöser für Erderschütterungen oder nur Seismische Wellen?

Taylor Swifts Konzerte: Auslöser für Erderschütterungen oder nur Seismische Wellen?

„Ich verstehe die Verehrung für Taylor Swift nicht“, sagt Dr. Martin Zeckra. Der Begriff „Quake“ ist eigentlich falsch, Swift Quakes sind keine Erdbeben. Was geschieht, ist die Freisetzung seismischer Energie. Es geht um Energie, die in den Untergrund gebracht wird – aber nicht dort ausgelöst wird. Das kann auch durch tektonische oder vulkanische Ereignisse geschehen. Und auch Explosionen oder Sprengungen können Erderschütterungen auslösen.

Wie kann Taylor Swift den Gelsenkirchener Boden zum Beben bringen?

Wie kann Taylor Swift den Gelsenkirchener Boden zum Beben bringen?

„Könnten Sie einmal erklären, welche Bedingungen es braucht, damit solche kleinen Beben ausgelöst werden?“ fragen wir Dr. Zeckra. Die Frage ist aber eher: Wieweit kann man das aufzeichnen? Bestimmte geologische Untergründe breiten seismische Wellen sehr gut aus, andere dämpfen sie eher ab. Es gibt aber auch Verstärkungseffekte: Bei Erdbeben ist das ein Problem, wenn man etwa an das verheerende Beben 1985 in Mexiko City mit tausenden Toten zurückdenkt. Seesedimente haben dort die Erdbebenwellen verstärkt. Gebäude sind regelrecht in sich zusammengefallen.

„Wissen Sie etwas über den Boden unter der Veltins-Arena in Gelsenkirchen?“ fragen wir Dr. Zeckra. Dort ist die Untergrundbeschaffenheit nicht wirklich vorteilhaft für die Ausbreitung von seismischen Wellen. Der Boden besteht eher aus Sand, es ist ein richtiger Sedimentpudding da unten, zehn Meter unter der Erde. Das dämpft eher ab und hat absorbierende Wirkung. Ich sag mal so: Da schwabbeln die seismischen Wellen nur rum.

„Das klingt so, als ob ein Swift Quake in Gelsenkirchen eher unwahrscheinlich ist… Was müssten die Swifties tun, um doch eins auszulösen?“ fragen wir Dr. Zeckra. Alle gleichzeitig springen. Sie müssten aber auch um die Arena herum Seismometer aufbauen, in Gelsenkirchen haben wir nicht viele Messstationen. Man müsste das Aufzeichnungsgerät deshalb deutlich dichter an die Quelle bringen.

„Könnte ein Swift Quake eigentlich auch gefährlich werden?“ fragen wir Dr. Zeckra. Eigentlich nicht. Ich gehe davon aus, dass die Ingenieure die Stadien vernünftig geplant haben. Aber es ist noch nicht so lang her, dass die Millennium Bridge in London kurz nach ihrer Eröffnung wieder geschlossen werden musste. Sobald Fußgänger auf ihr unterwegs waren, begann die Brücke zu schwanken, bis zu sieben Zentimeter hin und her.

„Was die Erschütterungen bei Konzerten betrifft, spielt da auch die Art der Musik eine Rolle?“ fragen wir Dr. Zeckra. Ja, das habe ich in Brüssel erlebt. Wenn dort in einem der Konzerthäuser zum Beispiel harte Elektromusik gespielt wird, springen die Konzertbesucher in einer bestimmten Frequenz, die dann in den Bodensedimenten reflektiert wird. Die Schwingungen können so stark sein, dass die Menschen, die in der Nähe der Halle leben, regelrecht seekrank durch die Vibration werden.

„Bei Konzerten von Popstar Swift kam es schon zu starken Bodenerschütterungen. Foto: AP/Jane Barlow Bei Taylor Swift hüpfen die Fans sicher auch bei immer den gleichen Songs los, oder?“ fragen wir Dr. Zeckra. Ja, die Menschen verhalten sich überall auf der Welt ähnlich bei ihren Songs. Man hat bei Taylor Swift in zwei verschiedenen Jahren im gleichen Stadion aufgezeichnet, dass die seismischen Wellen mit der Setliste korrelieren: Messbare Ausschläge gibt es bei denselben Songs.

Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir in Gelsenkirchen nichts mitbekommen. Hier geht es zur Bilderstrecke: Das ist Taylor Swift.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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