Jürgen Habermas: Ein Philosoph mit Weltgeltung
Der Verlag Suhrkamp kündigt ein neues Buch an, das am 7. September in den Handel kommt. Mit dem Titel Es musste etwas besser werden… wird Jürgen Habermas, der heute 95 Jahre alt wird, seine Erinnerungen teilen. Der Philosoph, der als Hegel der Bundesrepublik und Popstar des Denkens bezeichnet wird, hat sich stets gegen einfache Klassifizierungen gewehrt.
Ein Denker zwischen Theorie und Öffentlichkeit
Jürgen Habermas, geboren 1929 in Düsseldorf, ist Philosoph und Soziologe und zählt zur zweiten Generation der Frankfurter Schule. Er gilt als einer der einflussreichsten und bedeutendsten Philosophen unserer Zeit. Sein Denken und seine Theorie sollen solchen Festlegungen entgegenwirken. Er selbst sagt, dass Intellektuelle mit öffentlichen Stellungnahmen bestenfalls einen gewissen Einfluss ausüben können, aber keine Macht haben.
Ein Leben für die Philosophie
Jürgen Habermas hat sich stets für die Verbindung von Theorie und Praxis eingesetzt. Alle Theorie ergibt nur Sinn, wenn sie mit der Praxis in Berührung kommt und sich an dieser erprobt. Das ist eine dauernde Gratwanderung. Er selbst hat oft zu spüren bekommen, wie schmal dieser Pfad sein kann. 1968 etwa, im Jahr der Studentenproteste, wandte er sich von den direkten Aktionen gegen den Staat ab und sprach vom linken Faschismus.
Kommunikation als Handlung
Für Habermas ist Kommunikation eine Handlung in Kommunikation, eine Argumentationspraxis. Eine Kommunikation – etwa in der Form eines Dialogs – kann aber nur dann erfolgreich im Sinne einer Verständigung sein, wenn dieser Akt herrschaftsfrei geführt wird. Das ist in aufgeregten Zeiten mitunter schwer zu akzeptieren, und doch ist gerade diese Haltung für Habermas ein Weg zur Erkenntnis.
Ein neues Buch
Das neue Buch Es musste etwas besser werden… ist ein Gespräch zwischen Jürgen Habermas und Stefan Müller-Doohm und Roman Yos. Es wird am 7. September in den Handel kommen und gibt einen Einblick in das Leben und Werk des Philosophen.
Ein Philosoph für die Zukunft
Jürgen Habermas bleibt ein wichtiger Denker für unsere Zeit. Sein Denken bleibt ein Suchen, weil Diskurse eine Handlung in Kommunikation sind, eine Argumentationspraxis. Sein 95. Geburtstag ist Anlass für eine Würdigung, nicht aber für eine Heiligenlegende. Er bleibt ein wichtiger Stimme in der Philosophie und für die Zukunft.
Lektüretipp: Philipp Felsch: Der Philosoph. Jürgen Habermas und wir. Propyläen, 258 Seiten, 24 Euro.
Schreibe einen Kommentar