NRW: Immer mehr Menschen fahren ohne Ticket in Bus und Bahn

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NRW: Immer mehr Menschen fahren ohne Ticket in Bus und Bahn

Die Zahlen sind alarmierend: Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen fahren ohne gültigen Fahrausweis in Bus und Bahn. Laut aktuellen Statistiken hat sich die Zahl der Schwarzfahrer in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Dies bedeutet nicht nur erhebliche Einnahmeverluste für die Verkehrsbetriebe, sondern auch unfairer Wettbewerb für die ehrlichen Fahrgäste, die ihren Fahrausweis ordnungsgemäß lösen. Die Gründe für diese Entwicklung sind viefältig und reichen von der fehlenden Kontrolle bis hin zu der schwachen Infrastruktur. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hintergründe dieser Entwicklung und diskutieren mögliche Lösungsansätze.

Einbruch von Straftaten in Regionalzügen und S-Bahnen in NRW

Die Zahl von Straftaten wie Bedrohungen oder Körperverletzungen ging im vergangenen Jahr in den Regionalzügen und S-Bahnen des Landes teilweise deutlich zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der Fahrgäste, die wegen Fahrens ohne Fahrausweis eine Strafanzeige bekamen, um 37 Prozent an.

„Das ist ein enormer Anstieg, wir müssen da gegensteuern“, sagte Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Im Jahr 2022 wurden in NRW nur 9394 Menschen wegen Leistungserschleichung angezeigt, 2023 waren es schon 12.894.

Probleme im Regionalexpress 1

Probleme im Regionalexpress 1

Der Bahnbetreiber National Express erklärt, besonders viele Probleme gebe es im Regionalexpress 1 (RE1) zwischen Aachen, Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet. Auch im RE5 von Koblenz über Düsseldorf nach Wesel ging es oft drunter und drüber.

Laut National Express hat es im vergangenen Jahr 47 Arbeitsunfälle gegeben, die auf Übergriffe durch Fahrgäste zurückzuführen gewesen seien. Ein Drittel davon passierte im RE1.

Kritik an der Forderung, Fahren ohne Fahrschein straffrei zu stellen

Kritik an der Forderung, Fahren ohne Fahrschein straffrei zu stellen

Wittke hält nichts davon, das Bestrafen von Fahren ohne Fahrschein aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, wie es viele Sozialdemokraten und Grüne fordern. „Dies kostet die Allgemeinheit Millionensummen“, meinte er. Man würde dem ÖPNV einen Bärendienst erweisen, wenn man dieses Delikt grundsätzlich straffrei stelle.

Aber er kenne den Fall einer armen Frau aus Düsseldorf, die nur immer wieder ohne Fahrschein fuhr, weil sie kein Geld habe und dann zu einer Haftstrafe verurteilt worden sei.

Zahl von Straftaten sinkt, Zahl der Fahrgäste ohne Fahrschein steigt

Zahl von Straftaten sinkt, Zahl der Fahrgäste ohne Fahrschein steigt

Die Zahl von Straftaten und anderen negativen Vorfällen im Schienenpersonalverkehr ging deutlich zurück. So wurden 2022 noch 2300 Menschen gemeldet, die ohne echte Reiseabsicht an Bahnhöfen oder in Zügen herumlungerten, 2023 waren es nur noch knapp 1300.

Rund 4500 Betrunkene oder Menschen unter Drogeneinfluss wurden 2022 ermahnt, 2023 waren es nur noch 3700. Um immerhin 14 Prozent ging die Zahl der Körperverletzungen auf 708 zurück, die Zahl der Sachbeschädigungen sank um ein Fünftel auf 5197.

„Bahnfahren in NRW ist sicherer geworden“, so Wittke.

Gründe für den positiven Trend

Gründe für den positiven Trend

Grund für den positiven Trend sei unter anderem der Einsatz von rund zehn NRW-Sicherheitsteams, die seit einiger Zeit an Bahnhöfen und in Zügen im Einsatz seien. Zur Fußball-EM seien diese Teams noch einmal stark aufgestockt worden. Außerdem werden neben den großen Bahnhöfen wie Düsseldorf und Köln nun auch immer mehr kleine Bahnhöfe mit Videoüberwachung ausgestattet.

2023 waren es 40, dieses Jahr sollen 58 weitere folgen.

Zugbegleiter mit Bodycams

Zugbegleiter mit Bodycams

Wittke begrüßte im Gespräch mit unserer Redaktion ausdrücklich, dass Zugbegleiter bei DB Regio in NRW neuerdings mit sogenannten Bodycams ausgerüstet werden, die als Mini-Videokameras demonstrativ bei drohenden Übergriffen eingeschaltet werden. „Das ist eine vernünftige Sache, um abzuschrecken“, sagte er.

Die Zahl der Übergriffe gegen Kontrolleure habe deutlich zugenommen, da müsse gegengehalten werden. Künftig solle jede Beleidigung zur Anzeige gebracht werden, laute die Linie bei einem der Verkehrsunternehmen.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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