- Verbraucherschutz-Organisation in Düsseldorf warnt: Hälfte aller Abrechnungen für Strom, Gas und Heizung enthält Fehler
- Verbraucherschutzorganisation warnt: Hälfte aller Stromrechnungen enthält Fehler
- Info: Mehr als 15.000 Beratungen im Jahr
- Fehlerhafte Rechnungen: Gut jede zweite Nebenkostenabrechnung ist fehlerhaft
Verbraucherschutz-Organisation in Düsseldorf warnt: Hälfte aller Abrechnungen für Strom, Gas und Heizung enthält Fehler
Die Verbraucherschutz-Organisation in Düsseldorf hat eine alarmierende Entdeckung gemacht: bei der Überprüfung von Abrechnungen für Strom, Gas und Heizung stellte sich heraus, dass die Hälfte aller Rechnungen Fehler enthält. Dies bedeutet, dass Millionen von Verbrauchern in Deutschland möglicherweise falsch abgerechnet wurden und somit zu viel für ihre Energiekosten bezahlen. Die Organisation warnt vor den Folgen dieser Fehler, die von finanziellen Einbußen bis hin zu einer Beeinträchtigung des Vertrauens in die Energieversorger reichen können.
Verbraucherschutzorganisation warnt: Hälfte aller Stromrechnungen enthält Fehler
Wenn die Rechnung plötzlich deutlich höher ausfällt als sonst, schaut man genauer hin. Immer mehr Düsseldorfer zweifeln angesichts gestiegener Energiekosten offenbar an, ob ihre Abrechnungen für Strom, Gas oder Heizung eigentlich realistisch und richtig sind.
Das Problem: Die Zahlen sind oft undurchsichtig und intransparent. Die Verbraucherzentrale in Düsseldorf berichtet von einer gestiegenen Nachfrage bei Rechtsberatungen und Energiefragen. Gerade Ende 2022 hatten die Preise stark angezogen, im folgenden Jahr kamen dann die hohen Rechnungen – und mit ihnen viele Fragezeichen bei Mietern und Eigentümern.
Rund 15.000 Anfragen sind bei der Beratungsstelle im vergangenen Jahr aufgekommen. Davon waren fast ein Drittel Rechtsberatungen oder -vertretungen – 33 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem im Bereich Energie hat der Beratungsbedarf stark zugenommen, sagt Sebastian Dreyer, Leiter der Verbraucherzentrale.
Info: Mehr als 15.000 Beratungen im Jahr
Die Beratungsstelle in Düsseldorf hat im vergangenen Jahr mehr als 15.000 Verbraucheranliegen bearbeitet. In fast ein Drittel aller Fälle ging es um Rechtsberatungen und -vertretungen. Themen wie Alltagsverträge und Reklamationen (27 Prozent), Energieberatungen (22 Prozent), Kredit- und Finanzprobleme (21 Prozent), Geld und Versicherungen (10 Prozent) und Digitales (8 Prozent) waren die meistgefragten.
In allen Bereichen ist die Nachfrage gestiegen. Die Zahl der Rechtsberatungen ist so groß, weil immer mehr Verbraucher nicht mehr durchdringen, sagt Dreyer. Bei Nachfragen zu ihren Abrechnungen landen sie in Callcentern und werden abgewiegelt.
Bei der Beratungsstelle melden sich Düsseldorfer ganz unterschiedlicher Art, sagt Dreyer, vom Leistungsempfänger bis zur Großmutter aus Oberkassel, spitz zusammengefasst. Vor allem aber sind es Menschen, denen die Digitalisierung zu schaffen macht – dazu gehören Ältere und Menschen mit Migrationsgeschichte, die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben. Viele suchen dann Hilfe bei der Verbraucherzentrale.
Fehlerhafte Rechnungen: Gut jede zweite Nebenkostenabrechnung ist fehlerhaft
Nicht selten haben die Verbraucher guten Grund für ihre Zweifel. Gut jede zweite Nebenkostenabrechnung ist fehlerhaft, sagt Thomas Bertram, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf. Zwar handele es sich nicht immer um tatsächliche Rechnungsfehler, sondern mitunter auch um Formfehler.
Wer aber den ernsthaften Verdacht hat, dass die Abrechnung nicht korrekt ist, sollte Widerspruch einlegen und sämtliche Rechnungen und Originalbelege anfordern, so Bertram. Vermieter dürfen nämlich nur laufende und jährlich wiederkehrende Kosten auf die Mieter umlegen: Heizung, Warmwasser, Kaltwasser, Abwasser, Grundsteuer. Anders als zum Beispiel einmalige Reparaturen.
Ähnlich sei es bei Strom- und Gasrechnungen. Die Rechnungen sind teilweise intransparent. Die Verbraucher blicken nicht durch, sagt Sebastian Dreyer. Meist gehe es in den Beratungen zunächst darum, die Rechnung zu erläutern und zu erklären, wie die Zahlen zustande kommen und was sie bedeuten. Die nächste Frage: Ist der Verbrauch auch realistisch?
So kann es sein, dass Anbieter den Verbrauch schätzen, dann sind die Kosten in der Regel deutlich höher als bei den abgelesenen Werten. Solche Schätzungen müssen auf der Rechnung klar ausgewiesen werden. Ist dieser Wert zu hoch, können Anwohner dem Strom- oder Gasanbieter den tatsächlichen Zählerstand mitteilen und eine korrigierte Rechnung verlangen.
Auch neue Abschlagszahlungen müssen Mieter nicht einfach akzeptieren, wenn diese überhöht sind. Immer wieder habe die Verbraucherzentrale Düsseldorf hier angepasste Abschläge erwirken können.
Kontakt: Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW, Immermannstraße 51 in Düsseldorf, Telefon 0211 7106490, Anfragen und Kosten unter www.verbraucherzentrale.nrw
Schreibe einen Kommentar