- 75. Gründungstag des Deutschen Gewerkschaftsbundes: Bundespräsident Steinmeier ehrt Gewerkschaft
- Steinmeier ruft zu Optimismus auf: Gewerkschaften sollen Zukunft Deutschlands gestalten
- Warnung vor rechtsgerichteten Kräften
- Scholz: Gemeinsam anpacken
- Fahimi fordert Plan von Ampel
- 75 Jahre Deutscher Gewerkschaftsbund
75. Gründungstag des Deutschen Gewerkschaftsbundes: Bundespräsident Steinmeier ehrt Gewerkschaft
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des 75. Gründungstages des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die Verdienste der Gewerkschaften um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands gewürdigt. In seiner Ansprache in Berlin hob der Bundespräsident die Bedeutung der Gewerkschaften hervor, die seit Jahrzehnten für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kämpfen. Steinmeier betonte, dass die Gewerkschaften einen wichtigen Beitrag zur sozialen Marktwirtschaft und zur Stabilität Deutschlands leisten. Die Feierlichkeiten zum 75. Gründungstag des DGB fanden unter dem Motto Solidarität. Gerechtigkeit. Zukunft. statt und wurden von zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begleitet.
Steinmeier ruft zu Optimismus auf: Gewerkschaften sollen Zukunft Deutschlands gestalten
Ungeachtet der aktuellen ökonomischen Schwierigkeiten in Deutschland ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Optimismus auf. Zum 75. Geburtstag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) appellierte Steinmeier an den DGB, weiterhin eine Stimme der Zuversicht zu sein: „Die brauchen wir.“
Der DGB solle während des derzeit laufenden Umbaus unseres Landes zu einer klimaneutralen und immer digitaleren Wirtschaft weiter für soziale Gerechtigkeit streiten, sagte Steinmeier. Veränderung bedeute nicht zwangsläufig Bedrohung und Verlust. „Was an Industrie einmal weg ist, ist weg“, warnte DGB-Chefin Yasmin Fahimi.
Warnung vor rechtsgerichteten Kräften
Der Bundespräsident warnte vor Gefahren von rechts: „Wir leben in einer Zeit einer neuen Faszination des Autoritären.“ Menschenfeindliche, national-radikale, rechtsextremistische Kräfte hätten wachsenden Zulauf. „Aber wir dürfen ihnen nicht die Zukunft dieses Landes überlassen.“
Das sei man heute den vielen Gewerkschaftern schuldig, die etwa während der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und dem Wiederaufbau für ein demokratisches Deutschland gekämpft hätten. „Die freiheitliche Demokratie ist ein offenes und ein schützendes Haus“, sagte Steinmeier. „Wir Demokratinnen und Demokraten werden nicht zulassen, dass dieses Haus von innen kaputt geschlagen wird.“
Scholz: Gemeinsam anpacken
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in seinem Videopodcast, die Gewerkschaften würden auch heute dringend gebraucht. „Die 5-Tage-Woche, Lohnfortzahlung, wenn man krank ist, ordentliche Tarifabschlüsse – das alles würde es nicht geben ohne Gewerkschaften“, schrieb der Kanzler auf X.
Fahimi fordert Plan von Ampel
DGB-Chefin Yasmin Fahimi forderte angesichts der Rezession in Deutschland und des Modernisierungsstaus etwa bei der Digitalisierung: „Was wir brauchen, ist ein verlässlicher Plan für eine zukunftsgerichtete Fortschrittspolitik.“ Öffentliche und private Investitionen müssten Hand in Hand gehen. „Es wäre grundfalsch, die Jahrhundertaufgabe der Transformation den Nachfolgenden als Transformationsschulden zu hinterlassen.“
Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur hatte Fahimi der Ampel-Regierung zuvor schwere Vorwürfe gemacht: Derzeit würden viele wichtige Vorhaben blockiert und in Krisenzeiten wertvolle Zeit vertan, sagte sie mit Blick auf die FDP.
75 Jahre Deutscher Gewerkschaftsbund
Der Gewerkschaftsbund wurde am 13. Oktober 1949 in München gegründet. Der erste Vorsitzende war Hans Böckler, ein SPD-Politiker, der im Nationalsozialismus untergetaucht und gefangen genommen worden war. Heute will der DGB schwerpunktmäßig die gesellschaftliche Unsicherheit durch den immer schneller gehenden technologischen Wandel eindämmen. Nach wie vor ist die Hauptzielrichtung des DGB: mehr gesellschaftliche Mitbestimmung. Steinmeier zitierte auch ein wichtiges Motto Böcklers: „Bürger, nicht Untertan wollen wir sein!“
Schreibe einen Kommentar