Rheinberg: Margarete Pacovsky aus Ossenberg begeht 100. Geburtstag

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Rheinberg: Margarete Pacovsky aus Ossenberg begeht 100. Geburtstag

Am 12. August 2022 wird ein besonderer Tag in Rheinberg gefeiert: Die gebürtige Ossenbergerin Margarete Pacovsky begeht ihren 100. Geburtstag. Diese außergewöhnliche Lebensleistung ist Anlass für Freude und Anerkennung. Die Jubilarin hat in ihrem langen Leben viele Erfahrungen gesammelt und hat sich stets für ihre Familie und Freunde eingesetzt. Nun soll ihr dieser besondere Tag gebührend gefeiert werden. Die Stadt Rheinberg und die Gemeinde Ossenberg gratulieren der Jubilarin herzlich zu diesem bedeutenden Ereignis und wünschen ihr alles Liebe und Gute zum Geburtstag.

Rheinberg: Ossenbergerin Margarete Pacovsky feiert Geburtstag

Manchmal kommt alles ganz anders als geplant. Im Leben von Margarete Pacovsky war das so. Am 20. Oktober 1924 in Duisburg-Beeck als jüngste von drei Schwestern geboren, sollte sie es einmal gut haben im Leben. Das war der feste Wille ihrer Eltern. Sie konnte gut lernen und sollte studieren.

Ossenbergerin Margarete Pacovsky: Ein Leben voller Herausforderungen, aber auch von Freude und Stärke

Ossenbergerin Margarete Pacovsky: Ein Leben voller Herausforderungen, aber auch von Freude und Stärke

Da ihre Eltern sich die Schule nicht leisten konnten, wurde sie von der Schulmittelpflicht befreit. Den Führerschein sollte sie einmal machen. Rosige Aussichten also. Aber dann: Krieg, Zerstörung, der langsame Wiederaufbau. Die schweren Zeiten und ein entbehrungsreiches Leben konnten Margarete Pacovsky dennoch nichts anhaben. Das hat sie geformt, das hat ihre Zähigkeit, ihren starken Willen ausgebildet.

Über all dem hat sie sich einen feinen Humor und Lebensfreude bewahrt. Am Sonntag nun hat die Ossenbergerin ihren 100. Geburtstag mit vielen Gratulanten gefeiert.

Als junge Frau hat Margarete Pacovsky eine Lehre als Verkäuferin im Porzellangeschäft Schrot in Moers absolviert. Danach hat sie im Haushaltswarengeschäft Kühndahl, ebenfalls in Moers, gearbeitet. In dieser Zeit war Krieg. Sie war beim Bund Deutscher Mädchen, in dem die Frauen und Mädchen zur Front sollten, um als Pflegehelferinnen Kriegsdienst zu leisten.

Sie hatte das Glück, dass sich ihr damaliger Chef für sie einsetzte – wissend, dass mit Mädchen an der Front alles andere als zimperlich umgegangen wurde. Durch seine Bemühungen konnte sie ihren Kriegsdienst im Homberger Labor der Meerbecker Treibstoffwerke leisten. Der Fronteinsatz blieb ihr somit erspart.

Info: Eine Meisterin im Kunststopfen

Margarete Pacovsky lebt nach wie vor in ihrem Haus an der Landwehrstraße in Ossenberg, rund um die Uhr umsorgt von ihren Töchtern. Hobbys Für Vereine und andere Hobbys fehlte Margarete Pacovsky in ihrem Leben immer die Zeit. Handarbeiten waren für sie aber eine Leidenschaft. Besonders gut war sie als Kunststopferin.

Die Teenagerzeit der jetzt hundertjährigen Frau fiel in die Zeit des Krieges. Durch ihre beste Freundin Hildegard lernte sie deren älteren Bruder Hugo kennen, der nur zeitweise nach Hause kam, um Heimaturlaub zu machen. Hugo zeigte großes Interesse an dem Blondschopf mit den langen schön geflochtenen Zöpfen. Eine Liebesgeschichte begann.

Aus dieser Liebe gingen vier Kinder hervor. Doch Hugo starb bereits 1957 mit nur 37 Jahren. Nach sechsjähriger Witwenzeit trat mit Anton ein neuer Mann in ihr Leben. Mit ihm bekam sie drei weitere Kinder. Aber auch er starb früh – 1974, da war er gerade erst 49 Jahre alt.

So schlug sich Margarete Pacovsky durchs Leben, oft erschöpft, aber nie verzagt und immer für die Kinder da. Sie habe doppelt stark sein müssen, sagen ihre Kinder. Fünf Frauen und zwei Männer in dieser Familie haben diese Stärke übernehmen dürfen und haben eine Grundregel von ihrer Mutter gelernt: Egal wie oft man fällt, wie schwer das Leben ist, immer einmal öfter aufstehen als man hingefallen ist.

Die Ossenbergerin war nach einem Sturz vorübergehend in einem Altenheim, wo sie allerdings das Heimweh quälte. Deshalb entschieden sich vier ihrer Töchter, sich wochenweise rund um die Uhr um die Mutter zu kümmern: Elsbeth Peter (77), Renate Spoo (69), Andrea Pacovsky (59) und Michaela Gärtner (58) übernahmen die häusliche Pflege ihrer Mutter, die sich über sieben Enkelkinder, zehn Urenkelkinder und zwei Ururenkelkinder freut.

Anlässlich des 100. Geburtstags richtete die Familie einen Festtag für die alte Dame aus. Er begann mit einem Dankgottesdienst, den Pfarrerin Ulrike Thölke in der Wallacher Kirche hielt. Anschließend gab es im Gemeindehaus einen Sektempfang für alle Gratulanten, bevor es dann im Familienkreis mit Freunden, Nachbarn und Bekannten ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen gab.

Für die Stadt gehörte der stellvertretende Bürgermeister Erich Weisser zu den Gratulanten. In einem Schreiben gratulierte auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zum 100. Geburtstag. Ein anstrengender, aber glücklicher Tag für Margarete Pacovsky.

Udo Müller

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