- Deutschlands alkoholfreie Weine erobern die Herzen der Verbraucher
- Deutschlands alkoholfreie Weine erobern die Herzen der Verbraucher
- Alkoholfreie Weine: Ein neuer Trend im Weinmarkt?
- So entsteht alkoholfreier Wein
- Drei verschiedene Verfahren
- So schmeckt alkoholfreier Wein
- Welche Speisen zu den Weinen passen
- Alkoholfreie Weine in Handel und Gastronomie
Deutschlands alkoholfreie Weine erobern die Herzen der Verbraucher
Die alkoholfreien Weine Deutschlands erleben einen regelrechten Boom. Immer mehr Verbraucher entdecken den Geschmack und die Vielfalt dieser gesunden Alternative zu traditionellen Weinen. Laut aktuellen Zahlen haben sich die Verkaufszahlen von alkoholfreien Weinen in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Der Trend geht eindeutig in Richtung einer gesünderen und verantwortungsbewussteren Lebensweise. Die deutsche Weinindustrie hat auf diesen Trend reagiert und bietet mittlerweile eine Vielzahl an hochwertigen alkoholfreien Weinen an, die nicht nur schmecken, sondern auch ein gutes Gewissen machen.
Deutschlands alkoholfreie Weine erobern die Herzen der Verbraucher
Immer mehr Menschen, vor allem junge Leute, lehnen alkoholische Getränke ab und prägen damit einen Trend: Seit den 1990er Jahren sinkt der Alkoholkonsum in Deutschland.
Alkoholfreie Weine: Ein neuer Trend im Weinmarkt?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat kürzlich ihre Empfehlungen für eine tolerierbare Menge Alkohol nach unten korrigiert. Alkohol sei auch in geringen Maßen schädlich.
Der Absatz alkoholfreier Weine steigt um 27 Prozent. Laut Deutschem Weininstitut (DWI) liegt der Anteil alkoholfreier Weine am gesamten Weinmarkt aktuell nur bei rund einem Prozent, aber im vergangenen Jahr ist der Absatz um 27 Prozent gestiegen.
„Die Qualität alkoholfreier Weine hat sich mittlerweile deutlich verbessert“, sagt DWI-Pressesprecher Ernst Büscher. „Durch neue Technologien, verbesserte Prozesse und vor allem, weil die Qualität der Grundweine gestiegen ist.“
So entsteht alkoholfreier Wein
Die Basis für alkoholfreien Wein ist nicht, wie viele annehmen, ein unvergorener Traubensaft, sondern ein herkömmlicher Wein, der genau die gleichen Prozesse durchläuft wie alle Weine. Nur, dass dem Wein am Ende der Alkohol bis auf die gesetzlich vorgeschriebenen maximalen 0,5 Volumenprozent entzogen wird.
„Traubensaft beinhaltet nur die fruchtigen Aromen aus den Trauben, ihm fehlt der weinige Geschmack, der erst durch die Gärung entsteht“, sagt Ernst Büscher.
Drei verschiedene Verfahren
Das am häufigsten genutzte Verfahren dafür ist die Vakuumdestillation nach Carl Jung: Dabei wird der Wein unter niedrigem Druck, rund 50 Millibar, auf etwa 30 Grad Celsius erhitzt. Durch das Vakuum entweichen Alkohol und Aromen schon bei so geringen Temperaturen.
Beim Verfahren der Umkehrosmose kommt eine Membrantechnologie zum Einsatz, bei dem der Wein mit erhöhtem Druck durch eine halbdurchlässige Membran gedrückt wird. Kleinere Moleküle wie Wasser und flüchtige Aromastoffe können passieren, größere Moleküle wie Alkohol werden zurückgehalten.
Aromaschonend geht das auch mit einer so genannten Schleuderkegelkolonne. Davon gibt es weltweit nur wenige. Eine steht bei Rotkäppchen-Mumm in Eltville am Rhein.
So schmeckt alkoholfreier Wein
Der Kreativität der Kellermeister scheinen keine Grenzen gesetzt: Johannes Trautwein aus Lonsheim zum Beispiel arbeitet seit 2014 an alkoholfreien Weinen und bietet Winzern die Entalkoholisierung mittlerweile auch für kleinere Mengen an.
Der Winzer Peter Hinkel aus Framersheim versucht das gleiche zu erreichen, indem er seinem entalkoholisierten Wein Verjus hinzugibt, ein saurer-würziger Saft aus unreifen Trauben.
Welche Speisen zu den Weinen passen
Frank Brunswig, ein Spitzenkoch aus dem SWR-Fernsehen, hat sich mit der Frage beschäftigt, wie das aussehen kann. Er empfiehlt, in den Gerichten auf intensive Aromen und große Mengen an Fett zu verzichten und rät eher zur leichten Küche.
„Ziegenkäse, Schafskäse, Frischkäse passen gut zu alkoholfreien Weißweinen. Alles, was leicht sauer ist: gepickeltes Gemüse, Gurkensuppe, Rhabarber, Kohlrabi und auch Zitrusfrüchte zum Aromatisieren.“
Alkoholfreie Weine in Handel und Gastronomie
Handel und Gastronomie scheinen alkoholfreien Weinen gegenüber noch skeptisch. Ein Blick in die Supermärkte und Discounter der Rhein-Ruhr-Region zeigt, dass Handelsketten wie Rewe und Edeka ihren Kunden, teilweise schon länger, eine Auswahl an alkoholfreien Weinen anbieten.
Im Fine Dining und in der Spitzenküche ist eine alkoholfreie Speisebegleitung bei mehrgängigen Menüs schon länger nicht mehr wegzudenken. Aber hier entwickeln Köche und Sommeliers meist gemeinsam eigene Kreationen aus Säften oder Tees, die auf die Speisen abgestimmt sind.
Alkoholfreie Weine findet man auf Getränkekarten von Restaurants so gut wie nirgendwo.
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