Das Theater Krefeld präsentiert Eine Feindin des Volkes nach Ibsen

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Das Theater Krefeld präsentiert Eine Feindin des Volkes nach Ibsen

Das Theater Krefeld freut sich, sein Publikum mit einer neuen Inszenierung von Henrik Ibsens Klassiker „Eine Feindin des Volkes“ zu begrüßen. In dieser aufwendigen Produktion wird die Geschichte der Dr. Stockmann, einer couragierten Frau, die gegen die Korruption in ihrer Gemeinde kämpft, auf die Bühne gebracht. Mit einer Vielzahl von Schauspielern und einer beeindruckenden Kulisse wird das Stück zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Zuschauer. Die Inszenierung wird von dem renommierten Regisseur Jan Philipp Gloger geleitet, der bereits mit seinem letzten Werk großes Lob erhalten hat.

Das Theater Krefeld präsentiert ein zeitgemäßes Stück

Eine Feindin des Volkes - eine Gegenwartsbezugung von Ibsen

Eine Feindin des Volkes - eine Gegenwartsbezugung von Ibsen

Henrik Ibsen schrieb 1882 sein Stück Ein Volksfeind. Für Dramaturg Thomas Blockhaus ist es wie für die Gegenwart geschrieben. In einer Inszenierung, die die Grenzen der Bühne einreißt, sagt er, hat es am Sonntag, 22. September, Premiere auf der Krefelder Bühne. Schauspieldirektor Christoph Roos führt Regie.

Der Inhalt ist geblieben, doch ein paar Dinge haben sich entscheidend geändert: Die Protagonisten sind jünger, und was bei Ibsen noch ein Badearzt war, ist nun eine Badeärztin. Dr. Katharina Stockmann, gespielt von Helena Gossmann, findet heraus, dass das Wasser in ihrer Kurstadt die Gesundheit gefährdet. Sie geht mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit. Möchte die Stadtgemeinschaft schützen, aufklären, das Kurbad sanieren.

Doch sie rennt gegen die Mauern der wirtschaftlichen Bedeutung des Kurbades und ihrer Profiteure. Ihr von Paul Steinbach gespielter Bruder ist Oberbürgermeister der Stadt. Er fordert die Ärztin auf, ein neues Gutachten zu erstellen. Freunde und Familie wenden sich gegen sie und ihre Enthüllungen und gegen ihre Forderung, das Kurbad zu schließen.

Wahrheit, Lüge, Fake News, Verleumdung und Recht umkämpfen und verhandeln die Protagonisten. Ein natürliches Anliegen, die Gemeinschaft zu schützen, verwandelt sich in einen Grundwiderspruch einer Gesellschaft. Ein Stück, das zu einer Gegenwart passt, in der politische Akteure wissenschaftliche Erkenntnisse anzweifeln, Wahlkämpfe mit alternativen Fakten führen und die Wahrheit keine Klarheit mehr ist, sondern von Meinung ersetzt wird.

Auch das Bühnenbild ist an die Gegenwart angepasst, sagt Blockhaus. Man wollte kein überladenes Bühnenbild wie aus dem 19. Jahrhundert, sagt er. Lange habe Bühnenbildnerin Carola Reuther mit ihrem Team an einem Konzept gearbeitet. Nun steht eine Bühne mit einem großen orange-karierten Muster. Das Zentrum bildet eine Kochinsel, an der die Familie der Ärztin sich zusammenfindet. Auch die Redaktion als zweiter Handlungsort ist mit großen orangefarbenen Karos bestückt.

Noch etwas wagt das Theater. Es reißt die Wand zum Publikum ein. Im Stück beruft die Ärztin Stockmann eine Volksversammlung ein. Eingeladen sind dann nicht die Figuren auf der Bühne. Das gesamte Theater wird sich in eine Bühne verwandeln, und das Publikum ist aufgefordert, ein Teil der Geschichte, der Debatte, zu sein. Deshalb steht nie fest, wann die Vorstellung zu Ende sein wird.

In Mönchengladbach war die Volksfeindin bereits zu sehen. Blockhaus sagt aus Erfahrung, dass die Debatte um das gesundheitsgefährdende Wasser und die Vertreter der Positionen nicht so eindeutig bleibt, wie es mancher denken mag. Die Entscheidung, den Badearzt in eine Ärztin zu ändern, sei erst einmal unwichtig. Sie könnte aber die persönliche Auseinandersetzung zwischen den Figuren in der Diskussion verändern. Ein reales Beispiel sei Greta Thunberg. In ihrer Rede vor dem UN-Klimagipfel sprach sie unter Tränen und mit gebrochener Stimme – für ihre Gegner war sie anschließend die emotionalisierte junge Frau.

Den Vorwurf, zu gefühlsbetont zu sein, und häufige Unterbrechungen erleben viele Frauen in öffentlichen Debatten. Premiere Sonntag, 22. September, 18 Uhr, im Theater Krefeld. Karten: www.theater-kr-mg.de

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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