Bayer 04 Leverkusen: Warum Lukas Hradecky die Nummer eins ist

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Bayer 04 Leverkusen: Warum Lukas Hradecky die Nummer eins ist

Der finnische Torhüter Lukas Hradecky ist seit seiner Verpflichtung im Jahr 2018 eine feste Größe im Kader des Bayer 04 Leverkusen. Mit seinen beeindruckenden Leistungen hat er sich zum unumstrittenen Nummer eins im Tor der Werkself entwickelt. Doch was macht ihn so erfolgreich? In dieser Analyse werfen wir einen Blick auf die Fähigkeiten und Eigenschaften, die Hradecky zu einem der besten Torhüter der Bundesliga machen.

Lukas Hradecky: Der beste Ausländer-Torhüter in der Bundesliga

Die Partie gegen Eintracht Frankfurt war für Lukas Hradecky in zweierlei Hinsicht eine besondere. Zum einen ging es gegen seinen ehemaligen Klub, zum anderen bestritt er sein 300. Bundesligaspiel. Er ist nun der erste ausländische Torhüter, der diese Marke geknackt hat.

„Das bedeutet dann wohl, dass ich ein alter Sack bin.“ kommentierte der 34-Jährige im Anschluss an das 2:1 gegen die Hessen gewohnt humorvoll.

Seit 2015 spielt der in Bratislava geborene Finne in Deutschland. Seine Zeit in Frankfurt endete nach drei Jahren mit dem Gewinn des DFB-Pokals. Im Anschluss wechselte er ablösefrei unters Bayer-Kreuz, wo er wie bei der Eintracht auf Anhieb Stammtorwart wurde. Seit 2021 ist er Kapitän der Rheinländer und gewann vergangene Saison nicht nur erneut den Pokal, sondern erstmals auch die Meisterschaft.

Die Bilanz des Finnen unterm Bayer-Kreuz

Die Bilanz des Finnen unterm Bayer-Kreuz

Pflichtspiele: 260, Einsatzminuten: 23.416, Gegentore: 318, Zu-Null-Spiele: 80, Gelbe Karten: 10, Rote Karten: 1 (1. Spieltag, Saison 2022/23, in Dortmund)

Mit 15 Zu-Null-Spielen in der Liga hatte Hradecky großen Anteil an der historischen Saison der Werkself. Kein anderer Torhüter hielt seinen Kasten vergangene Spielzeit häufiger sauber als er. Am Vereinsrekord von Bernd Leno, der in der Saison 2014/15 insgesamt 16 Mal die Null hielt, schrammte der Finne nur knapp vorbei. Mit 77 Prozent abgewehrter Bälle wies er dennoch die beste Quote aller Stammkeeper auf.

Ein Fest für VAR-Skeptiker: Frankfurt schiebt Schiri-Frust. An solche Top-Werte können Hradecky und seine Vorderleute in dieser Saison bisher nicht anknüpfen. Schon zehn Mal musste der EM-Teilnehmer von 2021 hinter sich greifen. Ohne Gegentor blieb der mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattete Schlussmann nur in den beiden Partien in der Königsklasse. Auch eine Paradenquote von 61,5 Prozent ist ausbaufähig.

Gegen Frankfurt bekam er derweil wieder weniger Möglichkeiten als in den Partien zuvor, um sich auszuzeichnen. Beim Elfmetertor von Omar Marmoush ahnte er zwar die richtige Ecke, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Zur emotional diskutierten Szene in der Nachspielzeit, in der er Jonathan Tah zunächst anschoss und die Eintracht beinahe noch zum Ausgleich kam, hatte Hradecky eine klare Meinung: „Es war unglücklich, dass ich ihn da überhaupt treffe und der Ball in so einem hohen Bogen fliegt“, sagte der 1,92-Meter-Mann. Ein Foul von Tah an Hugo Ekitiké habe er nicht gesehen.

Lob hatte der Spielführer derweil für das Abwehrverhalten übrig. „Die Eintracht hatte kaum Chancen“, betonte Hradecky. „Frankfurt hatte einen guten Lauf und es war wichtig, diesen zu stoppen. Jetzt sind wir gut dabei in der Tabelle.“

Noch vor dem Auftaktspiel in der Liga vor zwei Monaten in Gladbach hatte Bayers Trainer Xabi Alonso die Torhüterfrage offen gelassen. Leverkusen habe „zwei Nummer eins“, sagte der Spanier. Doch bislang spielt eigentlich nur Hradecky. Matej Kovar, der zum Nachfolger aufgebaut werden soll, stand lediglich bei der 2:3-Niederlage am zweiten Spieltag gegen RB Leipzig und beim 1:0-Auswärtssieg im Pokal gegen Carl Zeiss Jena im Tor. In beiden Partien fehlte Hradecky krankheitsbedingt.

In diesem Jahr war Kovar der designierte Keeper für die Pokal- und Europa-League-Partien. In dieser Saison spielt Bayer jedoch in der anspruchsvolleren Champions League. Das verkompliziert die angedachte Rotation auf der Torhüterposition offenbar.

Hradecky spielt trotz schwächerer Quoten eine solide Saison, ist zudem Identifikationsfigur des Klubs und Wortführer in der Kabine. Einen zwingenden Grund, ihn in diesen wichtigen Partien rauszunehmen, gibt es nicht. Zudem sind die Leistungen Kovars bislang nicht so, als würden diese eine rasche Wachablösung unabdingbar machen. Zweifelsfrei ist der tschechische Nationalkeeper bislang Hradeckys größter Konkurrent.

Und es werden auch noch Partien kommen, in denen sich Kovar beweisen darf. Dann werden die Verantwortlichen genau hinsehen, und entscheiden müssen, ob sie dem 24-Jährigen weiter zutrauen, eines Tages Stammkraft in Leverkusen zu werden. Bis dahin bleibt es dabei: Hradecky ist Bayers Nummer eins.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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