Toulouse: Unbekannte sabotieren 65 SUV nach Tod eines Radfahrers
Ein schockierender Vorfall hat sich in der südfranzösischen Stadt Toulouse ereignet. Im Anschluss an den Tod eines Radfahrers, der bei einem Unfall mit einem SUV ums Leben kam, haben Unbekannte in den folgenden Tagen insgesamt 65 SUV sabotiert. Die Täter haben die Reifen der Fahrzeuge zerstochen oder beschädigt, um auf die Gefahr durch SUV im Straßenverkehr aufmerksam zu machen.
SUV-Sabotage in Toulouse: Aktivisten lassen Luft aus Reifen nach Radfahrer-Tod in Paris
Nach dem Tod eines von einem Geländewagen überfahrenen Radfahrers in Paris haben Aktivisten im südfranzösischen Toulouse aus Protest bei 65 SUV nachts die Luft aus den Reifen gelassen.
Die Organisation „No SUV Tolosa“ erklärte, dass die Geländewagen der Feind von Fußgängern und Radfahrern seien, da sie viel breiter und schwerer seien und häufiger tödliche Unfälle verursachten als gewöhnliche Autos, wie die Zeitung „Libération“ berichtete.
Die Städte seien für so große Fahrzeuge nicht ausgerichtet
Die Menschen müssten davon abgehalten werden, solche Autos zu kaufen, die wahre „Klimabomben“ seien. In Paris und weiteren französischen Großstädten gab es am Wochenende Protestaktionen zum Gedenken an den am Dienstag in Paris überfahrenen Radfahrer Paul Varry (27).
Dazu aufgerufen hatte unter anderem der französische Radfahrverband, der mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr verlangte.
Gesetz des Dschungels auf den Straßen von Paris
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdachts gegen den 52 Jahre alten Fahrer des Geländewagens, weil dieser den Radfahrer am Dienstag nach einem Streit absichtlich überrollt haben soll.
Die Ermittler stützen sich auf Kamerabilder der Videoüberwachung und Zeugenaussagen. Um im Stau schneller vorwärtszukommen, war der SUV-Fahrer offenbar bereits 200 Meter über eine Fahrradfahrspur gefahren, als er auf den Fuß des 27-Jährigen rollte.
Als dieser auf die Motorhaube des Wagens schlug, setzte der Autofahrer zunächst zurück, lenkte den Wagen dann aber in Richtung des Radfahrers, als dieser ihn zur Rechenschaft ziehen wollte.
Kritik an SUV-Fahrern
Die Aktivisten in Toulouse brachten auch vor, der Kauf eines SUV sei für viele Menschen eine Frage des Status und Ausdruck einer maskulinen Haltung. „Diese maskuline Haltung war es, die Paul Varry das Leben kostete. Ein in seinem Ego getroffener SUV-Fahrer, der unfähig ist, seine Emotionen zu steuern, der lieber einen Radfahrer überfährt und seine eigene Tochter im Fahrzeug traumatisiert, als sich die Kritik des Radfahrers anzuhören und sich selbst zu hinterfragen.“
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